In der deskrip­ti­ven Ent­schei­dungs­theo­rie wird ver­sucht tat­säch­li­ches Ent­schei­dungs­ver­hal­ten zu erklä­ren. Psy­cho­lo­gi­sche und sozio­lo­gi­sche Erkennt­nis­se wer­den induk­tiv aus empi­ri­schen Beob­ach­tun­gen abgeleitet. 

Die deskrip­ti­ve Ent­schei­dungs­theo­rie [ver­sucht] das tat­säch­li­che Ent­schei­dungs­ver­hal­ten von Indi­vi­du­en mit dem Ziel der Ent­wick­lung von Theo­rien und Model­len zur Abbil­dung des Ent­schei­dungs­ver­hal­tens und ihrer empi­ri­schen Über­prü­fung zu beschrei­ben. Im Gegen­satz zu dem von der prä­skrip­ti­ven Ent­schei­dungs­theo­rie ver­folg­ten Pos­tu­lat des ratio­na­len Ver­hal­tens ist das tat­säch­li­che Ver­hal­ten oft nur beschränkt ratio­nal. Die Ursa­chen hier­für sind viel­fäl­tig: neben der begrenz­ten Kapa­zi­tät zur Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung und ‑spei­che­rung von rea­len Ent­schei­dungs­trä­gern sind unter­schied­li­che Wahr­neh­mun­gen iden­ti­scher Sach­ver­hal­te eben­so anzu­füh­ren wie die man­geln­de Moti­va­ti­on zur Suche nach der opti­ma­len Lösung. Mit­tels Beschrei­bung und Sys­te­ma­ti­sie­rung ver­sucht der deskrip­ti­ve Bereich der Ent­schei­dungs­theo­rie die Abwei­chun­gen vom ratio­na­len bzw. opti­ma­len Ver­hal­ten zu erfas­sen, zu begrün­den und eben­falls zu prognostizieren.”
[Quel­le: Mül­ler, D. (2014) Inves­ti­ti­ons­con­trol­ling, S.151]

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